Gesellschaft

Dem Spatz sind Spatzen ein Genuss,
dem Mensch oft Menschen Überdruss.
So liegt es scheinbar an der Art,
ob man Seinesgleichen um sich schart.

Das gleich ist gleich, man glaubt es gern,
steht gewiss auf einem andern Stern.
So ist‘s statt Darwin ein Herr Freud,
ob man Menschen liebet oder scheut.

 

Der Spatz kennt kein Ego. Er flattert, sucht, pickt – Gemeinschaft als Lebensform, nicht als Konzept. Der Mensch hingegen reflektiert sich aus der Herde hinaus, bis er allein dasteht und „Individualität„ ruft. Vielleicht ist das schon der Anfang vom Überdruss.

Freud würde nicken, Darwin seufzen. Zwischen Trieb und Anpassung sitzt der Mensch mit Kaffeebecher und Filterblase, überzeugt, dass Gleichheit langweilig und Anderssein klüger klingt. Doch in Wahrheit sind wir alle nur soziale Spatzen mit zu viel Innenleben.

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