Schlaflos im Olymp

Mutter Nyx konnt‘ es nicht erahnen,
dass ihr ganzer Stamm,
an der Tochter von Titanen,
schier nur verzweifeln kann.

In Frau Selenes hellem Lichte,
ist Hypnos ganze Kraft zu Nichte.
Damit er trotzdem wieder lacht,
hilft nur des Bacchus‘ feiner Saft.

Dann schickt Sohn Morpheus seine Brüder
in des Müden Kämmerlein,
und lässt Phantastos fleißig weben,
ein schönes Nachthemdlein.

Nur vor Übermaß mag man sich hüten,
sonst treibt Phobetor manch hässlich Blüten.

 

Manchmal liege ich nachts wach, und die Gedanken fliegen wie ein wildes Feuerwerk durch meinen Kopf. Schlaf? Fehlanzeige. In solchen Nächten hilft nur, die Gedanken wortwörtlich zu fassen und auf Papier zu bringen – wie eine Rettungsleine inmitten des Gedankengewitters. Dieses Gedicht spiegelt genau diese nächtliche Zerrissenheit: Zwischen Nyx‘ Dunkelheit und Bacchus‘ trunkenem Trost tanzt Morpheus mit den Träumen – und ich mitten drin, im Rausch der Gedanken, die einfach raus müssen.

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